Musik von Malika Zarra aus Marokko, Idrissa Soumaoro aus Mali und Lakvar, einem internationalen Folkensemble.
Malika Zarra, Jazzsängerin, Komponistin und Bandleaderin wurde in Oulad Teima in Südmarokko geboren. Geprägt wurde ihre musikalische Entwicklung als Jugendliche mit Migrationshintergrund in Frankreich.
Ihr neues Album „RWA“ integriert marokkanische Chaâbi-, Berber- und Gnawa-Rhythmen in zeitgenössische urbane Kompositionen. Dabei wird ein improvisatorischer Jazzansatz stets beibehalten. Fünf Lieder sind im marokkanisch-arabischen Dialekt Darija gesungen und die Texte sind eine Gemeinschaftsarbeit mit Beiträgen des Schriftstellers Jean-Luc Raharimanana und der Sängerin Mamani Keïta.
In diesem Album spiegelt sich Zarras bisheriges Schaffen wider, das beeinflusst ist von verschiedenen afrikanischen, europäischen und nordamerikanischen Stilen. Mit ihrer Musik scheint sie das Sprichwort zu erforschen, wonach Intelligenz gewinnt, wer in mehrere Dörfer reist. Und so stellt sie Grenzen in Frage, die die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken.
Alter Meister. Wahrlich auch nicht in seinem Dorf hocken geblieben ist Idrissa Soumaoro. Er wurde 1949 in Ouéléssébougou geboren, einer kleinen Stadt südlich von Bamako in Mali. Als Teenager gründete er seine erste Band und spielte jeden Samstagabend auf einer örtlichen Tanzveranstaltung, die bald zum wichtigsten Ereignis der ganzen Region wurde. Später schließt er sich den Les Ambassadeurs du Motel de Bamako an, eine der wichtigsten Musikgruppen Afrikas. Hier spielte er an der Seite von Salif Keïta und Kanté Manfila und freundete sich mit dem blinden Amadou Bagayoko an (später international erfolgreich mit dem Duo Amadou & Mariam). Das sind nur einige Stationen seiner Laufbahn.
Der Komponist, Sänger, Gitarrist und Meister der Binnenspießlaute Kamale Ngoni präsentiert mit „Diré“ sein drittes Soloalbum. Weitere Instrumente wie Calabash, Balafon und Perkussion begleiten ihn. Ein reifes Album.
Eigene musikalische Identität. Die Band Lakvar wurde von der ungarisch-bulgarischen Sängerin Hajnalka Péter und dem georgischen Komponisten und Gitarristen Zura Dzagnidze ins Leben gerufen. Sie schaffen auf dem Album „Fiction And Folklore“ ihre eigene musikalische Identität. Es vereint die Wurzeln traditioneller osteuropäischer Folklore, Jazz, progressiven Rock und experimentelle Elemente. Ihr innovativer, genreübergreifender Sound und ihre absolute Selbstbestimmung beweisen, dass es in der Musik keine Grenzen gibt, sondern nur die Freiheit, das Unmögliche zu erreichen.
Werner Leiss ist Musikkritiker des Südwind-Magazins und Redakteur des Concerto, Österreichs Musikmagazin für Jazz, Blues und Worldmusic.
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